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Initiative gegen Kirchen-Privilegien

Mensalgüter Bistum St. Pölten

Bischof:  Dr. Dr. Klaus Küng
Adresse: Domplatz 1,  3100 St. Pölten
Tel: +43 2742 324 205
email: f.brunthaler@kirche.at
web: www.dsp.at/bischof

Zusammenfassend konnten für das Bistum St. Pölten folgende Werte ermittelt werden*:

Forstflächen 1.040 ha 10 Millionen Euro
Schloss Ochsenburg 3 Millionen Euro
NÖ Pressehaus Anteil 5,5 Millionen Euro
Zusammen rund 19 Millionen Euro

* Stand 2013: die Angaben sind Mindest-Schätzungen, und unvollständig, weil die Bistümer bisher keine Daten zur Verfügung gestellt haben, obwohl immer wieder von einer Transparenzdatenbank die Rede ist.
Quelle: „Gottes Werk und unser Beitrag – Kirchenfinanzierung in Österreich“ von Carsten Frerk, Christoph Baumgarten, Czernin Verlag, 2012, kirchenfinanzierung.at

Die Wirtschaftsbeteiligungen des Bistums St. Pölten (u. a. das Niederösterreichische Pressehaus) sind einer öffentlichen Bewertung nicht zugänglich. Hinsichtlich des Bistums St. Pölten besteht zudem eine unklare Situation, da die Begriffe Bistum und Diözese durcheinander gebraucht werden. Geht man von dem aus, was mit „Bistum St. Pölten“ bezeichnet wird und das den Sprachgepflogenheiten nach das persönliche Mensalgut des Bischofs von St. Pölten bedeutet, so kommt jedoch einiges zusammen.

Die eigene Jagd und Fischerei

Revier der Diözese St. Pölten, von der Engelbauerbrücke in Wilhelmsburg bis Holzmühle St. Pölten-Harland.
Adresse: Greutberggasse 3,   1140 Wien
Pächter: Gerhard Kastenberger
Tel: +43/ 1/ 979 33 30
email: gerhard-kastenberger@gmx.at
web: niederoesterreich.anglerinfo.at

Das Bistum St. Pölten ist Mitbegründer und Teilhaber des gemeinnützigen Siedlungswerks „Heimat“, dessen Bauvolumen sich auf rund 100 Millionen Euro im Jahr beläuft und der Umsatz aus Vermietung, Verwaltung betrug (2011) 45 Millionen Euro. Zum Netto-Ertrag des Unternehmens und auch zu den Anteilen des Bistums ist jedoch nichts bekannt.

Heimat Österreich

Adresse: Davidgasse 48,  1100 Wien
Tel: +43/(0)1/9823601
email: niederoesterreich@hoe.at
web: www.hoe.at

Eine wesentlich größere Wirtschaftsbeteiligung ist der Anteil des Bistums St. Pölten von 54 Prozent am Niederösterreichischen Pressehaus (NP), weitere 26 Prozent hält der Pressverein der Diözese St. Pölten und 20 Prozent die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien. Die Beteiligung der Raiffeisen erfolgte erst Mitte der 1990 Jahre, als das NP, wie es hieß, in finanziellen Schwierigkeiten war und die Raiffeisen sich ‚einkaufte’.
Angaben zum Reinerlös werden nicht veröffentlicht.

Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlags GmbH

Adresse: Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten
Tel: +43/(02)742 802
email: pressehaus@noep.at
web: www.noep.at
Das Eigenkapital der GmbH beläuft sich auf 10,2 Millionen Euro, so dass der Anteil des Bischofs von St. Pölten 5,5 Millionen Euro beträgt.

Schloss Ochsenburg

Adresse: Am Schlossberg 1, 3151 St.Pölten
Tel.: +43 2742 884240

Ein Schloss, das seit zwanzig Jahren fast ungenutzt ist, dazu eine sinkende Zahl von Katholiken und damit auch Kirchenbeitragszahlern, hat in der Diözese zu einer einfachen Überlegung geführt: „dass das Schloss nicht zu den wesentlichen Aufgaben der Diözese gehört und daher überprüfen wir eine andere Verwertung“, erklärt der leitende Jurist der Diözese Stefan Stöger.

Jetzt ist das Objekt für mehrere Millionen Euro, die Rede ist von etwa drei Millionen Euro, zu haben. Kurt Krenn verbrachte die Sommer dort. Sechs bis sieben Wochen lenkte er die kirchlichen Geschicke von der Ochsenburg aus. Es gäbe bereits einige Interessenten
Den Preis für das 2.500 Quadratmeter große Schloss will Stöger nicht bekanntgeben. „Als Käufer kommen prinzipiell nur jene in Frage, die nicht komplett konträr mit den Einstellungen und Werten der Kirche sind. Wir schauen uns die Interessenten – und es gibt eine ganze Menge – genau an und manche lädt der Bischof zu einem persönlichen Gespräch ein“, so Stöger.

Die Ochsenburg sei das „einzige Gebäude“ (!) , von dem sich die Kirche trennen will. Andere Verkäufe habe man nicht angedacht, heißt es in der Diözese St. Pölten.

 

Fläche: Das Bistum besitzt 1.040 Hektar Forstflächen.
Vermögen: Nach der genannten Grundfläche handelt es um einen Vermögenswert von rund zehn Millionen Euro. An Immobilien ist nur das Schloss Ochsenburg bekannt, das dem Bischof als Sommersitz dient und im Jahr 2010 für drei Millionen Euro (erfolglos) zum Kauf angeboten wurde. Insofern wären für das Bistum St. Pölten rund 19 Millionen Euro Vermögen zu nennen.