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Initiative gegen Kirchen-Privilegien

Denkmalschutz

Immobilien der römisch-katholischen Kirche werden vielfach aus Mitteln der Allgemeinheit saniert. Ein großer Teil des Denkmalschutz-Budgets fließt der Kirche zu. Die Kirche sollte solche Sanierungen wie jeder andere Staatsbürger und jede andere Firma/Einrichtung auch, aus eigenen Mitteln bezahlen.

In den Darstellungen der katholischen Kirche wird zu diesem Thema beständig wiederholt, dass von der Kirche jährlich 150 bis 180 Millionen für Denkmalpflege ausgegeben werden  und bereits die dafür gezahlte Umsatzsteuer ein Mehrfaches von dem ausmache, was der Staat dazu gibt.
150 Millionen ist die Zahl, die immer wieder genannt wird. Bei eigenen Nachrechnen, was in den Gebarungen aller Diözesen für Denkmalpflege als Ausgaben genannt wird, kommt man aber nur auf maximal rund 14 Millionen Euro. Diese Zahlengabe sind zudem mit Sicherheit zu hoch, weil einige Diözesen nicht zwischen Denkmalpflege und Neubauten trennen, d. h. in den 14 Millionen sind auch Ausgaben für Kinderbetreuungseinrichtungen, Neubauten etc. enthalten.

Wenn man sie einmal so stehen lässt, ergeben sich zwei weitere Fragen. Wenn die Diözesen die aus den Gebarungen ablesbaren 14 Millionen für Denkmalpflege aufwenden und ein Drittel der genannten 150 Millionen selber finanzieren, also 50 Millionen Euro – wo lässt sich in den Gebarungen der Diözesen die Differenz von den noch zu finanzierenden 36 Millionen finden?

Auch wenn eine Finanzierungsregel der Diözesen lautet, dass die Diözese nur jeweils ein Drittel der Aufwendungen für die Denkmalpflege dazu gibt, die Pfarren also zwei Drittel selber organisieren müssen, ist diese jahraus-jahrein ‚glatte’ 150-Millionen-Euro-Angabe schon durch ihre Beständigkeit eigenartig.

Aus einer Veröffentlichung der Statistik Austria  geht hervor, dass im Jahre 2010 von den Subventionen des Bundes für Denkmalpflege 52 Prozent (7.151.600 Euro) für Sakralbauten ausgegeben wurden.
Dieser Wert für 2010 liegt genau im Achtjahresdurchschnitt der Subventionen des Bundes für Denkmalpflege.  In den dargestellten acht Jahren gab der Bund 101 Millionen für Subventionen im Denkmalschutz, von denen für Sakralbauten 52,6 Millionen Euro ausgegeben wurden, 52 Prozent.