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Pfarrer werden große Glocken zum Verhängnis. Der Webspiegel vom 25.11.2013

Singener Pfarrer ergreift die Flucht

Der volkstümliche und bekannte Pfarrer Franz Brei verlässt seine Gemeinde, nachdem ihn Bürger weg zu viel Glockengeläut angezeigt hatten.

Wer nicht tief im christlichen Glauben steirischer Prägung verwurzelt ist, der mag es als kitschig oder schlicht grottenhässlich empfinden, was Gemeindepfarrer Franz Brei in der Pfarre Unterlamm geschaffen hat: eine Nachbildung der Mariengrotte von Lourdes. Die soll ein touristisches Highlight sein. Auch neue Kirchenglocken und ein Kirchturmmuseum zählen zu dem, was vom singenden Pfarrer Brei (2009 Dritter beim Grand Prix der Volksmusik) in Erinnerung bleiben wird, denn der hat die Schnauze voll von seiner Gemeinde. Die Kleine Zeitung berichtet über die Flucht des Pfarrers in seiner „Heimatdiözese“ und zitiert ihn mit den Worten: „“Es ist besser, man lässt die Glocken ausläuten und läutet dann wieder etwas Neues ein.“ Die Rede ist außerdem von einem Solidaritätsmarsch für den Pfarrer, von einer Rücktrittsdrohung des gesamten Pfarrgemeinderats und von einer Forderung Bischof Kapellaris per Hirtenbrief, doch bitte die „würdelose und aggressive Kritik zu unterlassen.“ In der Gemeinde ging es also ordentlich zur Sache. Streitpunkt waren die fünf neuen Bronzeglocken, zu der Pfarrer Brei der Gemeinde verhalf, die nun stolz das größte Geläut der Steiermark hat. Der Bürgermeister trauert dem Pfarrer schon jetzt nach. „Er schuf ein Lebenswerk, das für diese Region wirtschaftliche Auswirkungen mit sich brachte.“ 260 Busse voller Pilgerer sollen die von Pfarrer Brei geschaffenen Sehenswürdigkeiten jährlich anlocken.  Es geht also um recht weltliche Probleme, im Pfarrverband Hatzendorf-Breitenfeld-Unterlamm.

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FDP debattiert Kirchenprivilegien

Die Freiheitlich Demokratische Partei hat es aktuell nicht leicht in Deutschland – und ist daran natürlich selbst nicht unschuldig. Bei den vergangenen Bundestagswahlen schaffte es die liberale Partei nicht einmal ins Parlament. Früher einmal, in den 1970er Jahren, sah das anders aus. Die Liberalen waren Regierungspartei und vertraten einen sozialen und aufgeklärten Liberalismus. Zum Programm der damaligen FDP gehörte auch ein Bekenntnis zur eindeutigen Trennung von Staat und Kirche. Wie das damals zustande kam beschreibt Tabea Mariga Esch in ihrem Buch „Freie Kirche im Freien Staat“.

Im FDP-Landesverband Saarland diskutiert die Partei nun wieder über eine klare Forderung, Kirchenprivilegien abzuschaffen, berichtet die Saarbrücker Zeitung. Unter anderem steht ein Antrag zur Debatte, den Einzug der Kirchensteuer durch den Staat abzuschaffen.

Dass die FDP das Thema Kirchenprivilegien offenbar als Beitrag zur Rückbesinnung auf ihre liberalen Prinzipien sieht, scheint vernünftig. Es bleibt abzuwarten, auf wieviel Interesse das Thema in der mittlerweile hauptsächlich wirtschaftsliberalen Partei stößt.

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