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Initiative gegen Kirchen-Privilegien

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Kirchenaustritt wird zur Volksbewegung

Initiative gegen Kirchenprivilegien stellt aktuelles Städte-Panel vor:
Innsbruck und Salzburg an der Spitze der Austrittswelle. Verdreifachung der Linzer-Austrittszahlen im 2. Quartal.

In den letzten fünf Jahren hat sich mehr eine Viertel Million Österreicherinnen (253.894) von der römisch-katholischen Kirche verabschiedet. Somit ist sie die am stärksten schrumpfende Glaubensgemeinschaft in Österreich, wie auch aktuelle Austrittszahlen offenbaren: In Linz, haben sich Austrittszahlen im zweiten Quartal 2011 verdreifacht (von 202 im ersten auf 777 im zweiten Quartal). In Salzburg haben bis Ende Juni 1.770 Menschen der Kirche den Rücken gekehrt – das entspricht einer Zunahme von fast 40% zum Vergleichszeitraum des Rekordaustrittsjahres 2010. Die Kirche droht also, immer mehr in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen. Tatsächlich übersteigt die Zahl der Austritte nun auch die Zahl der unfreiwilligen Kircheneintritte durch Taufen. „Für 2011 rechnen wir mit mehr als 70.000 Austritten“, sagt Niko Alm, Mitinitiator des Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien, das seit März österreichweit Unterstützung aufliegt. Wie entschlossen sich die Menschen von der Kirche abkehren, wird auch anhand der geringen Widerrufszahlen sichtbar. So haben in Wien von 16.527 Austritten im Jahr 2009 (aktuellste Zahlen, Quelle: Kirchliche Statistik der Diözesen Österreichs) nur rund 205 ihre Entscheidung – trotz hartnäckiger Kirchenzuschriften – innerhalb von 3 Monaten widerrufen. Das ist rund 1%.

Auch rituelle Angebote werden immer weniger genutzt
Bemerkenswert ist auch, dass immer weniger Menschen die zeremoniellen Angebote der Kirche in Anspruch nehmen – der Rückgang in diesem Bereich ist deutlich stärker, als die schrumpfenden Mitgliederzahlen erwarten lassen: Gottesdienstbesuche, Taufen, Erstkommunion und sogar kirchliche Begräbnisse sind in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen: Fanden im Jahr 2003 noch 54.492 Taufen statt, waren es im Jahr 2009 erstmals weniger als 50.000. Gab es 2003 noch 67.966 Erstkommunionen, waren es im Jahr 2009 nur noch 55.033 (bei 75.387 Geburten, d.h. mehr als ein Viertel der österreichischen Babys werden nicht mehr getauft), und der Abwärts-Trend geht weiter. Denn der Kirchenaustritt ist nur der Schlusspunkt am Ende einer langen Phase der Entfremdung von kirchlichen Inhalten.

Emanzipation von der Kirche
„Der Staat muss diese neue Volksbewegung endlich anerkennen. Es ist nicht mehr länger hinnehmbar, dass die stetig wachsende Gruppe der Konfessionsfreien (dzt. rd. 2 Mio ÖsterreicherInnen) die Kosten für eine zunehmend irrelevante Kirchengemeinschaft trägt“, sagt Niko Alm. „Die Menschen haben genug von den Vertuschungen in den vielen Missbrauchsfällen und dem mangelnden Reformwillen der Kirchenleitung. Die österreichische Bevölkerung hat sich selbst bereits von der Kirche.befreit. Es ist an der Zeit, dass der Staat diese Emanzipationsbewegung zur Kenntnis nimmt und endlich überholte und unfaire Privilegien streicht.“

Die Zahlen im Einzelnen:
Eisenstadt: bis Ende Juni 2011: 63
Klagenfurt: bis Ende Juli 2011: 430
St.Pölten: bis Anfang Juni 2011: 288
Linz: bis Ende Juni: 979
Salzburg: bis Ende Juni: 1770
Graz: bis Ende Juni 1.548
Innsbruck: bis Ende Juni 2011: 695
Bregenz: bis Ende Juni: 635
Wien: Zahlen werden zwar auf Steuerzahlerkosten erhoben, jedoch nur den Kirchen zur Verfügung gestellt.

Austrittszahlen nach Jahren (Gesamt-Ö):
2006: 36.715
2007: 36.293
2008: 40.224
2009: 53.269
2010: 87.393