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UNO: Kirche setzt Kinder “hohem Risiko” aus

hpd, 6.2.2014 von Christoph Baumgarten

WIEN. (hpd) Das Kinderrechtskomitee der UNO erhebt schwere Vorwürfe gegen die katholische Kirche. Bis heute habe der Heilige Stuhl das Ausmaß an Kindesmissbrauch und struktureller Gewalt an Kindern nicht anerkannt und setze Kinder bis heute einem “hohen Risiko” aus.
Dutzende Pfarrer, die sich an Kindern vergangen haben, sind nach wie vor im Dienst, kritisiert das Kinderrechtskomitee der UNO. Und sie haben nach wie vor Kontakt zu Kindern. Die Kirche setze so “Kinder in vielen Ländern einem hohen Risiko von sexuellem Missbrauch aus”.

Es sind deutliche Worte, die das Kinderrechtskomitee der UNO in seinem Bericht an den Heiligen Stuhl richtet. Deutlich vor allem, wenn man die diplomatisch-juristische Sprache bedenkt, in der das 16-seitige Dokument geschrieben ist. Dieses Risiko, so das Komitee, sei Ergebnis der jahrzehntelangen Praxis, bekannte Kinderschänder von Pfarre zu Pfarre zu versetzen.

Während die Experten lobend erwähnen, dass der Vatikan Ende 2013 eine Kommission angekündigt hat, die die Fälle untersuchen soll, kommen sie zum Schluss, dass sich die katholische Kirche dem Problem bis heute nicht gestellt hat. „Das Komitee ist sehr besorgt, dass der Heilige Stuhl das Ausmaß der Verbrechen nicht anerkannt hat und nicht die notwendigen Maßnahmen gesetzt hat, um die Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch anzusprechen und Kinder zu schützen.“

Vatikan weigerte sich, alle Akten zu übergeben
Ein Problem, das bis heute zu bestehen scheint. Die UNO-Experten kritisieren, dass sich die Glaubenskongregation geweigert hat, ihr alle Akten der Kongregation über Kindesmissbrauch zu übergeben.

Die Maßnahmen der Vergangenheit hätten dazu geführt, dass der Missbrauch fortgesetzt wurde und die Täter straflos blieben. Dazu zählt laut Komitee die strenge Auslegung des Beichtgeheimnisses. Wenn Geistliche mutmaßliche Kinderschänder angezeigt hätten, seien sie häufig exkommuniziert worden.
Zum Artikel: hpd.de