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Missbrauchsskandal: Uno wirft Vatikan mangelnde Aufklärung vor

spiegel online, 16.1.2014

In Genf hat das Uno-Komitee für die Rechte des Kindes Vatikan-Verteter zum Missbrauchsskandal befragt. Der Kirchenstaat weigert sich, einen geforderten Bericht vorzulegen. Doch Botschafter Tomasi beteuert ein weltweit entschlossenes Vorgehen.
Vatikan-Botschafter Tomasi: Anhörung in Genf
Genf – Das Uno-Komitee für die Rechte des Kindes hat das Verhalten des Vatikans in dem Missbrauchsskandal kritisiert, der seit Jahren die katholische Kirche erschüttert. Der Kirchenstaat müsse mehr Informationen über die getroffenen Maßnahmen zur Prävention von Kindesmissbrauch geben, forderte die Vorsitzende des Gremiums, Sara Oviedo. „Welche Änderungen beim Verhaltenskodex wurden getroffen, um sexuellen Missbrauch zu verhindern? Welche Strafen wurden gegen Priester verhängt, deren Verhalten unangemessen war?“, fragte Oviedo.

Der Vatikan weigert sich, einen vom Uno-Komitee geforderten Bericht zu Einzelheiten des Kindesmissbrauchs innerhalb der katholischen Kirche in den vergangenen Jahren vorzulegen. Der Ausschuss hatte bereits im Juli 2013 angefragt, in welchen Missbrauchsfällen die Glaubenskongregation des Vatikans derzeit ermittelt. Kritiker werfen dem Vatikan vor, mit seinem Schweigen die Missbrauchsvorwürfe gegen Kirchenmitarbeiter vertuschen zu wollen. Es gehe um Opfer- und Zeugenschutz, entgegnet der Vatikan.
Oviedo kritisierte auch das übliche Vorgehen, beschuldigte Priester einfach zu versetzen, anstatt die Fälle an die Polizei zu übergeben. Das bemängelte auch ihre Kollegin Hiranthi Wijemanne aus Sri Lanka: „Warum werden nur einige wenige Fälle an die Justizbehörden gemeldet, warum werden sie nicht öffentlich gemacht?“, fragte sie.

Zum Artikel: spiegel online