X

Initiative gegen Kirchen-Privilegien

Kirchen-Privilegien im Überblick

Spenden

Wie kann ich die Initiative unterstützen?

Missbrauchs-Skandal: Klasnic Kommission ignoriert eigenes Gutachten

Staatliche Aufklärung dringend gefordert

„Obwohl es sehr schmerzhaft für mich war, habe ich den neuerlichen Anforderungen der Klasnic Kommission entsprochen und mich einem psychologischen Clearing-Verfahren gestellt. Nun ignoriert die Kommission das Resultat ihrer eigenen Fachpsychologin, das ist sehr enttäuschend für mich!“ sagt Mirjam, jene Frau, deren Missbrauchsgeschichte vor zwei Monaten großes mediales Aufsehen erregte. Mirjam war als Minderjährige vom Tiroler Franziskanerpater Wolfgang Heiß im Vatikan sexuell missbraucht worden. Später sei sie auch von Leo Maasburg, Leiter der Missio Austria, massiv sexuell missbraucht worden, wie sie sagt. Mit ihm verband sie ein zwei Jahrzehnte langes Abhängigkeitsverhältnis (beruflich, seelisch, emotional). Sie habe sich am Höhepunkt ihrer seelischen Not, im Jahr 1994, an Christoph Schönborn gewandt, damals Weihbischof von Wien. Dieser hätte ihr Hilfe und Intervention bei Maasburg zugesagt, anscheinend jedoch nie etwas unternommen, mit Hinweis auf ein angebliches „Beichtgeheimnis“. Monsignore Maasburg selbst hat alle Vorwürfe, trotz dessen das ihn ein Clearingbericht schwer belastet, abgestritten. Vor kurzem hat er ein in Fachkreisen heftig kritisiertes „Ferngutachten“ vorgelegt, in welchem ein Psychiater Mirjam eine Borderline Störung attestiert, ohne sie je persönlich getroffen zu haben.

Psychologin attestiert Traumatisierung durch Maasburgs Vorgehen
Nach einer von der Klasnic Kommission bewilligten Psychotherapie ersuchte Mirjam auch um finanzielle Entschädigung und musste sich dafür einem neuerlichen psychologischen Clearing aussetzen. Die von der Kommission beauftragte Psychologin stellt nun in ihrem Gutachten ausdrücklich fest: „Mirjam (Name geändert) leidet massiv unter der Zuschreibung kirchennaher Kreise, in denen sie als nicht zurechnungsfähige verbitterte Rächerin dargestellt wird. Dies stellt eine massive psychische sekundäre Traumatisierung im Sinne einer posttraumatischen Belastungsreaktion dar. Es bestehen gravierende Schlafstörungen mit Alpträumen, eine Angststörung und eine ausgeprägte Depression mit suizidaler Neigung, die in unmittelbarem Zusammenhang mit den erlittenen psychischen Übergriffen und sexuellen Missbrauchserfahrungen durch P. Wolfgang Heiß und Dr. Leo Maasburg stehen. Weitere psychotherapeutische Sitzungen werden nach derzeitiger Abschätzung für ca. drei Jahre, notwendig sein (…) Die Grenzverletzungen durch P.Heiß und Dr.Maasburg sind als gravierend einzuschätzen.“

Kommission negiert Resultate des Gutachtens
Trotz dieses Gutachtens stellt die Klasnic-Kommission nun fest, dass Mirjam nur für die Übergriffe von Pater Heiß die Summe von 15.000 Euro zusteht. Mirjam dankt der Kommission dafür und meint: „Damit kann ich den Fall Heiß für mich endgültig abschließen.“ Die anderen, weit gravierenderen Vorkommnisse, die für Mirjam bis heute großen seelischen Schaden bedeuten, werden hingegen von der Kommission negiert. „Ich habe wegen des unmenschlichen Umgang der Kirche mit dem Fall Maasburg/Schönborn nur knapp einen Selbstmordversuch überlebt. Ich wurde durch Schönborn, der Mitwisser des sexuellen Missbrauchs ist, sowie durch Maasburg mittels des in die Öffentlichkeit getragenen haltlosen Ferngutachtens in meinem Ruf und auch beruflich nachhaltig geschädigt!“, so Mirjam. Und die „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“ bekräftigt: „Dieses Vorgehen der Kommission zeigt zum wiederholten Male, dass hier Täter geschützt und Opfer zum Schweigen gebracht werden sollen. Opfer von wenig einflussreichen kirchlichen Tätern werden entschädigt, ranghohe kirchliche Würdenträger werden hingegen geschützt. Eine staatliche Aufklärungskommission – wie es das aktuelle Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien fordert – ist im Interesse einer objektiven Aufklärung dringend notwendig.“

Video: Interview mit Mirjam www.youtube.com/watch?v=lxkzgmGM-2k

Das Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien kann von jedem Bürger/ jeder Bürgerin in der jeweiligen Heimatgemeinde bis 14. Oktober unterstützt werden
Rückfragen: FJ PURKARTHOFER PR, +43-664-4121491, info@purkarthofer-pr.at